Wenn Sie sich für eine klassische Maske entschieden haben, können Sie zwischen verschiedenen Schnorcheln wählen. Wenn Sie eine Vollgesichtsmaske Ihr Eigen nennen, ist der Schnorchel integriert.

Es gibt drei unterschiedliche Ausstattungsvarianten. Alle drei Varianten gibt es sowohl für Erwachsene wie auch für Kinder. Dem Schnorchel für Kinder widme ich einen eigenen Abschnitt, da falsches Equipment gewisse Risiken für ein Kind mit sich bringt!

 

Schnorchel, die mittig getragen werden, oder Schnorchel, die überein sog. Frischluftsystem verfügen, finden hier zunächst keine Berücksichtigung.

Für alle „klassischen“ Varianten gilt, dass es sie mit und ohne Spritzschutz sowie mit flexiblem oder starrem Rohr gibt. Wenn Sie sich für einen Schnorchel mit starrem Rohr entscheiden, testen Sie am besten immer den Sitz mit Ihrer Maske.

Für Kinder bis ca. 12 Jahre gibt es andere Schnorchel als für Erwachsene. Das hat einerseits praktische Gründe, viel wichtiger sind aber die Sicherheitsaspekte. Kinder haben ein anderes Atemvolumen als Erwachsene, weshalb ein Erwachsenenschnorchel für Kinder nicht zu empfehlen ist. Dazu später mehr.

Schnorchel ohne Ventil

Diesen Schnorchel gibt es überwiegend nur mit einem anatomisch geformten Rohr. Sie sollten ihn auf jeden Fall mit Ihrer Maske probieren, um zu prüfen, ob Sie das Mundstück ohne Zug am Maskenband in den Mund nehmen können. Für einen optimalen Sitz können Sie das Mundstück auch auf dem Rohr in die dafür beste Position drehen.

 
Schnorchel ohne Ventil

Schnorchel mit Ausblasventil

Schnorchel mit einem Ausblasventil sind meine Empfehlung! Eingedrungenes Wasser läuft fast von allein ab. Besonders wenn sie über einen flexiblen Anteil verfügen, lassen sie sich einfach positionieren.

 
Schnorchel mit einem Ausblasventil unten, ohne Spritzschutz

Schnorchel mit 2 Ventilen

Das zweite Ventil oben, das sogenannte Trockenventil, verhindert das Eindringen von Wasser beim Abtauchen oder wenn eine Welle über den Kopf schwappt. Es wird häufig mit einem reinen Spritzschutz verwechselt!

 
Schnorchel mit 2 Ventilen inkl. Spritzschutz

Funktionsweise

Das Trockenventil verschließt, durch einen eingebauten Schwimmer, das Schnorchelrohr, sobald der Schnorchel überspült oder komplett untergetaucht wird. Es verhindert so, dass Wasser eindringen kann. Diese Funktion hat allerdings nicht nur Vorteile. Vor allem wenn Sie sportlich oder bereits ein geübter Schnorchler sind, empfehle ich einen praktischen Test vor dem Kauf.

Vorteile

Der ungeübte Schnorchler wird, wenn er mit dem Kopf zu tief eintaucht, nicht von plötzlich eindringendem Wasser überrascht.
Eine Welle, die über den Kopf schwappt, oder Spritzwasser können nicht eindringen und man hat nicht ständig salziges Wasser im Mundstück.

Nachteile

Wenn man abtaucht, entsteht durch den Verschluss ein flexibler, luftgefüllter Hohlraum, in dem ein (unangenehmer) Unterdruck entsteht. Diesen muss man mit der ohnehin nur begrenzten Menge an Luft aus der Lunge ausgleichen. Insbesondere bei einer VGM ist das Volumen sehr groß und man benötigt viel Luft für den Ausgleich.
Wenn das Ventil in dem Moment schließt, in dem man einatmet, muss man wieder ausatmen, um das Ventil erneut zu öffnen. Das ist nicht immer einfach, insbesondere dann, wenn man sich z. B. verschluckt hat.

Mein Fazit

Für einen geübten Schnorchler bietet ein Trockenventil keinen Vorteil, die Nachteile wiegen schwerer. Für eine VGM ist es zwingend notwendig. Ohne Druckausgleich beginnt es ab ca. 2–3 m Tiefe unangenehm zu werden.

Schnorchel für Kinder

Sie haben nicht nur kleinere Mundstücke, sie haben vor allem ein kleineres Volumen als Schnorchel für Erwachsene. Damit berücksichtigt man das geringere Atemvolumen eines Kindes und vermeidet die Gefahr der Pendelatmung.

Pendelatmung besteht, wenn kein ausreichender Luftaustausch in einem Volumen stattfindet. Man atmet dann immer wieder einen Teil der mit CO2 angereicherten Ausatemluft nochmals ein. Das hat zur Folge, dass die Menge an CO2 immer weiter ansteigt, während der Sauerstoffanteil sinkt (Siehe Physiologie). Die Folge: Luftnot, diese kann zur Panik werden!

Aus diesen Gründen gibt es Schnorchelsets, die für Kinder von 4–7 Jahren empfohlen werden, und Sets, die eher für ein Alter von 8-12 Jahren ausgelegt sind.

Die richtige Größe des Schnorchels für ein Kind hängt natürlich auch von der körperlichen Konstitution des Kindes ab. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich am besten in einem Tauchsportgeschäft beraten.

Vollgesichtsmasken für Kinder? Ein deutliches Nein!

Das Volumen dieser Masken ist bauartbedingt deutlich größer, als das bei einem normalen Schnorchel der Fall ist. Darüber hinaus muss die Maske, besonders um die Mund-Nase-Partie, dicht sitzen. Ist das nicht der Fall, ist die Gefahr der Pendelatmung deutlich erhöht, wenn nicht sogar vorprogrammiert.

Auch wenn sich das Kind einmal verschlucken, ist ein klassischer Schnorchel schneller aus dem Mund genommen, als eine VGM mit 4 Bändern vom Kopf gezerrt.

Mit etwas Anleitung lernen Kinder schnell mit einem klassischen Schnorchelset umzugehen. Der Spaßfaktor ist auch viel größer.
 

@ SnorkelingScout Walter Herzog  | Impressum

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