Sicherheit durch Sichtbarkeit

Schnorchler haben etwas von einem Eisberg. Das meiste von ihnen ist unter der Wasseroberfläche und damit nicht sichtbar. Allerdings verfügen Sie nicht über dessen Stabilität. Gesehen zu werden ist daher für Schnorchler wichtiger, als andere zu sehen.

 
Schnorchler-Boje

Wassersportler

Gehen Sie als Schnorchler nicht davon aus, dass Sie immer gesehen werden! Dahinter steckt nicht unbedingt Unachtsamkeit z. B. eines Bootsführers, viel mehr ist der Kopf eines Schnorchlers, wenn er sich gerade im Wellental befindet, schlicht nicht sichtbar.

Erst wenn man genau in dem Moment, in dem er wieder oben ist, in dessen Richtung schaut, kann man ihn sehen! Der Surfer hat ein Segel vor sich, durch dass er nur begrenzt und wenn, dann nur unscharf sehen kann.

Motorboote und Jetskifahrer machen durch Ihren Lärm auf sich aufmerksam, Wasserfahrzeuge, die mit Segeln fahren, registriert man oft erst, wenn sie sehr nah sind. Gewöhnen Sie es sich an, regelmäßig einen Blick in die Runde zu werfen, um eventuell auf sich aufmerksam machen zu können.

Strömungen

Wenn man nicht gerade am Meer aufgewachsen ist, kann man die Auswirkungen und Gefahren von Strömungen nur sehr schwer einschätzen. Das gilt vor allem immer dann, wenn Sie gesicherte Bereiche verlassen, um die Unterwasserwelt zu erforschen. Meist gibt es am Strand eine Wache oder eine Tauchbasis, bei der man sich informieren kann und sollte!

 
Die Auswirkungen einer Strömung sind ohne Referenz (Boot, Strand, Riff etc.) nur sehr schwer zu erkennen.

Wenn Sie doch einmal in eine Strömung geraten, keine Panik! Es gibt ein paar Handlungsweisen, die Ihnen helfen, wieder sicher ans Ufer zu kommen.

Strömungen können z. B. entlang des Ufers durch Wind und Wellen entstehen oder durch Gezeiten. Darüber hinaus gibt sogenannte „RipTides”, das sind Strömungen, die vom Ufer weg, auf das Meer hinaus führen. Wie sollten Sie sich verhalten, wenn Sie erfasst wurden oder jemanden wahrnehmen, der abgetrieben wird?

Verhaltensregel 1

Wenn Sie in eine Strömung geraten, bleiben Sie vor allem ruhig, schwimmen Sie nicht panisch los. Orientieren Sie sich kurz. Versuchen Sie herauszubekommen, wo die Strömung herkommt und wohin Sie getrieben werden.

Verhaltensregel 2

Wenn Sie die Chance sehen, durch eine kurze Kraftanstrengung wieder in einen geschützten Bereich (z. B. hinter einen Felsen oder an ein ankerndes Boot) zu kommen, kann das sinnvoll sein. Sich allerdings über einen längeren Zeitraum zu verausgaben ist definitiv nicht hilfreich sondern meist verschwendete Zeit und Kraft!

Verhaltensregel 3

Wenn Sie die Strömung auf das offene Meer hinauszieht und zu stark ist, um dagegen anzukommen, schwimmen Sie quer zur Strömung, d. h. meist parallel zum Ufer. Die Strömung lässt häufig nach ein paar Metern nach und Sie können im Schutz des Strömungsschattens wieder ans Ufer zurück.

Verhaltensregel 4

Wenn Sie merken, dass Sie nicht aus eigener Kraft zurück an Land kommen, rufen Sie und signalisieren Sie um Hilfe. Machen Sie das schnellstmöglich, laut und deutlich – bevor Sie außer Hör- und Sichtweite sind! Winken Sie mit beiden Armen, um auf sich aufmerksam zu machen, und rufen Sie dabei laut um Hilfe.

Verhaltensregel 5

Wenn Sie jemanden sehen, der Hilfe signalisiert, beachten Sie Folgendes: Fixieren Sie den Hilfesuchenden und lassen Sie ihn unter keinen Umständen mehr aus den Augen! Holen Sie ohne jemals den Blick abzuwenden Hilfe! Wenn er oder sie im Moment der Unachtsamkeit erschöpft untergeht, finden Sie die Stelle nie wieder!
Sollten Sie den Drang verspüren, die Person selbst retten zu wollen, lassen Sie es. Es sei denn, dass Sie dazu ausgebildet sind und genau wissen, worauf Sie in dieser Situation achten müssen.

Wenn Sie gerne abgelegene Strände aufsuchen, sollten Sie sich auf jeden Fall über die örtlichen Gegebenheiten informieren. Es gibt viele schöne einsame Buchten und Strände, die von Felsen eingegrenzt sind. Wenn Sie hier abgetrieben werden, kann das Hauptproblem darin bestehen, wieder an Land zu kommen!

Wellen, Brandung

Auch sie schaffen Bedingungen, deren Auswirkungen für die meisten von uns nur schwer bzw. nicht abschätzbar sind. Die Kraft von Wellen und Brandung wird meist unterschätzt, bis man sich darin befindet!

Auch kleine Wellen können zum Problem werden, wenn der Ausstieg über spitze Felsen geht! Wenn das Meer bereits etwas aufgewühlt ist, erkundigen Sie sich, ob Schnorcheln und Schwimmen möglich bzw. ratsam ist.

 

Temperatur

Egal in welchem Meer oder in welchem See Sie schnorcheln, die Temperatur im Wassers ist immer niedriger als Ihre Körpertemperatur. Je nach Dauer Ihrer Tour kann es sinnvoll sein, einen Neoprenanzug oder zumindest ein Shirt zum Schutz anzuziehen.

Aufgepasst! Erkundigen Sie sich nach Gefahren und beachten Sie Hinweisschilder! Tun Sie das, bevor Sie ins Wasser gehen!

 

Ausrüstung

Wie bereits im Kapitel Theorie erwähnt, ist Nachbereitung die beste Vorbereitung!

Sorgen Sie immer dafür, dass die Ausrüstung gut abtrocknet, bevor Sie sie verstauen. Damit vermeiden Sie Schimmelbildung, vor allem im Schnorchel.

Darüber hinaus sollten Sie die Bänder an Ihrer Maske oder ggf. offenen Flossen auf Defekte prüfen. Dehnen Sie die Bänder etwas, dann erkennen Sie einfacher, ob das Band rissig oder porös ist. Tauschen Sie solche Bänder frühzeitig aus. Wenn ein Band im Wasser reißt, ist das ärgerlich oder sorgt eventuell für Probleme.

Vergessen Sie nicht, die Gläser der Maske mit Antibeschlagmittel einzureiben! Entweder mit gekauftem oder mit Spucke!
 

@ SnorkelingScout Walter Herzog  | Impressum

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