Aufbau und Funktion

Dieses Organ ist für die Aufnahme von Sauerstoff und die Abgabe von CO2 zuständig. Es besteht aus einem System aus Röhren (Trachea, Bronchien und Bronchiolen), die sich baumartig, bis hin zu den Enden, den Alveolen, verzweigen. Die Lunge gleicht daher nicht einem Blasebalg, wie oft angenommen wird, sondern eher einem Schwamm, der in einer flexiblen Hülle steckt.

 
  1. Rechter Lungenflügel
  2. Linker Lungenflügel
  3. Zwerchfell
  4. Herz
  5. Zwischenrippenmuskulatur (rötliche Struktur)
  6. Rippen (weiße Struktur)

Diese flexible Hülle ist eine Haut, die als Lungenfell bezeichnet wird. Das Lungenfell wiederum grenzt an das Rippenfell, das den Brustkorb ausgekleidet. Zwischen den beiden Häuten befindet sich ein Flüssigkeitsfilm, durch den die beiden Häute aneinander haften (Adhäsion) aber gegeneinander verschiebbar bleiben.

Das Einatmen erfolgt entweder über das Anspannen der Zwischen­rippen­muskulatur und damit das Anheben des Brustkorbs (Brustatmung) oder durch das Anspannen und damit das Absenken des Zwerchfells (Bauchatmung).

Wenn sich die Muskulatur wieder entspannt, fällt der Brustkorb quasi wieder in die Ausgangsposition zurück und die Luft strömt wieder aus der Lunge (Ausatmung). Die Lunge selbst ist also immer passiv.

Atmen Sie einmal bewusst über Brust oder Bauch tief ein und aus, dann werden die Vorgänge klar.

Die Lungenkapazität

Das Lungenvolumen wird in mehrere Bereiche eingeteilt. Für das Schnorcheln ohne besondere Tiefenambitionen ist vor allem die Vitalkapazität interessant. Sie hängt von Ihrem Alter, der Statur und Ihrem Trainingszustand ab. Der Standardwert beim Erwachsenen liegt lt. med. Literatur zwischen 3 und 5 Litern.

Während meines aktiven Trainings kam ich auf 7 Liter, Freitauchprofis erreichen Volumina um 10 Liter.

Interessant werden diese Zahlen, wenn man sie mit dem Volumen pro Atemzug in Ruhe in Beziehung setzt. Ihr Atemzugvolumen, wenn Sie sitzen oder entspannt Spazieren gehen, beträgt in der Regel auf 0,3 bis 0,5 Liter. Ein Erwachsener macht dabei 12–18 Atemzüge/min.

Nehmen wir den Standardwert für die Vitalkapazität, hat man mit einem tiefen Atemzug also 6- bis 10mal mehr Luft zur Verfügung, als man benötigt. So gesehen, ist es ohne weiteres möglich, die Luft 30–45 sec. anzuhalten. Wenn da nicht die Stimme im Kopf sagen würde: „Das schaffst Du nicht.” Dazu aber später mehr!

Manche Meeressäugetiere können bis zu 2 Std. unter Wasser bleiben. Der Weltrekordhalter bei uns Menschen kommt immerhin auf etwas über 24 Minuten, allerdings hat er dafür vorher reinen Sauerstoff geatmet. Obwohl ich nicht mehr gezielt Freitauchen trainiere, schaffe ich es ohne Vorbereitung, immer noch, ca. 3,5 Minuten die Luft anzuhalten.

Das ist reine Kopfsache! Ich weiß einfach, dass ich das kann. Würde ich mich in 10 m Wassertiefe hinlegen, wäre die Zeit physikalisch bedingt länger. Problematisch kann dann allerdings der Weg zurück an die Oberfläche werden.

Die Gründe liegen im Zusammenspiel von Physiologie und Physik.
 

@ SnorkelingScout Walter Herzog  | Impressum

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